Transistoren-Einkaufsliste CEV 520

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Norbert
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Transistoren-Einkaufsliste CEV 520

#1 Beitrag von Norbert » 14.05.2011, 19:52

Hallo zusammen,

unser Mitglied Dirk63 hat sich die Mühe gemacht, eine Transistor-Einkaufsliste für den CEV 520 im Excel-Format zu erstellen:

Hier klicken

Und hier als PDF-Dokument

Diese ist sicherlich auch zum größten Teil für den CEV 510 verwendbar.

Besten Dank!

Gruß, Norbert
Zuletzt geändert von Norbert am 16.05.2011, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
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raimund54
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#2 Beitrag von raimund54 » 14.05.2011, 22:02

Hallo allerseits,

man kann die Transistorliste etwas vereinfachen (gilt auch für alle anderen Geräte):

Alle NPN-Tranistoren wie BC 107, BC 108, BC 109, BC 147, BC 148, BC 149, BC 172, BC 237, BC 238, BC 239, BC 414 können durch BC 550 C ersetzt werden, der generell die gleichen oder bessere Werte aufweist.

Alle PNP-Tranistoren wie BC 157, BC 158, BC 159, BC 307, BC 308, BC 309, BC 416 können durch BC 560 C ersetzt werden, der ebenfalls die gleichen oder bessere Werte aufweist.

Ob die Originaltypen den Buchstaben A, B oder C (steht für den Bereich der Stromverstärkung) nachgestellt haben, spielt für die Ersatztypauswahl keine Rolle, da die Verstärkung in den Transistorstufen üblicherweise durch Widerstände und damit die entsprechende Gegenkopplung festgelgt wird.

Die HF-Transistoren und Leistungstransistoren muß man allerdings individuell vergleichen und da ist die Excelliste eine gute Anleitung.

Grüße,

Raimund

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#3 Beitrag von marqus » 01.12.2011, 14:39

hallo Raimund,

Kannst du einem Laien kurz sagen, was NPN und PNP bedeuten? Und ist es definitiv möglich SÄMTLICHE von dir genannten BC Teile durch BC550C zu tauschen? Das wäre ja wirklich eine große Vereinfachung der ganzes Chose.

Was ist mit den Elkos zur Reparatur eines CEV 510/520? Gibts da auch so ne feine Liste :-) ?
Ganz zu schweigen vom Schaltplan...der lässt sich mit Suchen finden, oder?

danke,
Markus

NoiLing
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#4 Beitrag von NoiLing » 01.12.2011, 14:47

Hallo Markus,

diese beiden Wikipedia-Artikel dürften weiterhelfen:

1. http://de.wikipedia.org/wiki/Bipolartransistor
2. http://de.wikipedia.org/wiki/Transistorgrundschaltungen

Aber jetzt hätte ich noch eine Verständnisfrage: Warum um alles in der Welt soll ich sämtliche Transistoren tauschen? Der Austausch sämtlicher der gelegentlich ausfallenden Siemens BC 14x/15x ist doch schon mehr als genug.

Der Schaltplan ist bekanntlich hier in der Schaltplanliste zu finden.

Grüße
Noi Ling

marqus
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#5 Beitrag von marqus » 01.12.2011, 16:12

HI,

ja, du hast wohl recht. ich dachte eben, man geht auf Nummer sicher und tauscht einfach ALLEs aus :-) Dann ist Ruhe. Aber evtl. ist dann auch wirklich Ruhe, für immer...je nach Lötkunst.

Dennoch weiß ich dass ich beim 510er Elkos getauscht hatte...

Welche könnten das gewesen sein?

danke,
M

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"Ich mach mich dann mal unbeliebt"

#6 Beitrag von Bebi » 03.12.2011, 17:36

Hallo liebe Sammler- Restauratoren- Bauteiletauscher,

mir fällt auf, dass die Gemeinde der Bauteiletauscher immer größer wird, egal um welche es geht. Besonders die Elektrolytkondensatoren haben unter dieser Tauschsucht zu leiden, was in der Regel völlig überflüssig ist.

Es gab und gibt bei allen elektronischen Bauteilen Fehlserien, das ist bekannt. Bei den früheren Kondensatoren, die in Papphülsen geschoben, mit Teer vergossen, dann nach Jahren rissig wurden und Feuchtigkeit gezogen haben, wiesen manchmal auch Kurzschlüsse auf, und führten als Entstörkondensatoren eingesetzt, manchmal zum Tod eines Netztransfomators. Diese müssen auch heute noch profilaktisch ausgetauscht werden.
Heutige Metall-Papierkondensatoren haben eine Kunststoffummantelung, die selten Risse aufweist. Genau hinschauen. Bei den Elektrolytkondensatoren habe ich sehr wenige Kurzschlüsse festgestellt. Meistens trocknen sie aus, verlieren ihre Kapazität und somit ihre Übertragungs- oder Siebfunktion. Es werden aber meistens keine weiteren Bauteile mit zerstört.
Ich habe schon viele Geräte, auch von Braun, aus den 70`ern wieder zum Leben erweckt. Bei der Fehlersuche hat sich mein Kondensatorverdacht selten bestätigt. Oft hatten die Kleinsignal-Transistoren ihre Funktion eingestellt.

Viele von uns Technikbegeisterten haben ein Vielfachmessgerät, das häufig keine Kapazitäten messen und anzeigen kann. Ein Kapazitätsmessgerät ist heute nicht mehr teuer und sollte im Messgerätepark stehen, denn es sagt immer die Wahrheit. Wenn es z.B. 53 Mikrofarat anzeigt, sind auch 53 vorhanden. Einen Nachteil muss man leider in Kauf nehmen. Um Fehlmessungen zu vermeiden sollte er ausgelötet werden. Bei den achsialen Ausführungen braucht man nur eine Seite auslöten. Die Elkos vor der Messung entladen, damit das Meßgerät nicht zu Schaden kommt.

Abschließend noch ein Tipp, wie man Geräte nach langer Standzeit wieder in Betrieb nehmen kann. Ich schalte ein Gerät (regelbarer Trenntransformator) davor, mit dem ich die Spannung langsam bis auf 240V hochregeln kann. Parallel hierzu habe ich noch ein Strommessgerät eingeschaltet, mit dem ich die Stromaufnahme messen kann.
Wenn ich bei 240V angekommen bin, kann ich genau sehen, ob die Stromaufnahme mit der Leistung des Gerätes übereinstimmt. Ist die Stromaufnahme zu hoch, was bei Defekten der Fall ist, schalte ich das Gerät sofort aus. Häufig brennt dann auch die Gerätesicherung durch. Bei einem defekten Gerät erreiche ich die Sollstromstärke bereits bei einer Spannung weit unter 240V. Ein sicheres Zeichen, dass hier etwas nicht stimmt.
Das langsame Hochfahren, hat den Vorteil, das die tief entladenen Elektrolyten wieder langsam formiert und so wieder zum Leben erweckt werden können.

Übrigens habe ich ein Radiogerät von 1938, dass zwei Elektrolytkondensatoren im Netzteil hat, die immer noch einwandfrei funktionieren.

Gruß Bebi

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fnerstheimer
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#7 Beitrag von fnerstheimer » 13.04.2012, 12:59

die Diskussion um das Für und Wider von Bauteiletauscherei hat gewisserweise schon Tradition. Ich habe auch den Eindruck, dass oft nach dem Motto verfahren wird, ich tausch mal alles aus, dann habe ich meine Ruhe. Viele Leute sind auch von dem Bauteilealterungsvirus infiziert, den die HiFi-Journaille ins Land streut, oder glauben einfach, dass sie technisches Fachwissen durch Komplett-Tausch ersetzen können, denn wenn alles neu ist, dann müssen ja zwangsläufig auch alle Fehler weg sein.

Solche Tauschaktionen machen eine irre Menge Arbeit, die in keinem Verhältnis zum erreichten Nutzen steht, und das Risiko ist groß, dass man das Gerät dabei kaputtbastelt.

Ein Aspekt, der in den Diskussionen kaum zur Sprache kommt, ist die Qualität heutiger Bauteile. Es wird erstmal implizit davon ausgegangen, dass neue Bauteile qualitativ besser sind als welche von vor 40 Jahren. Dies ist aber besonders bei Kondensatoren und Halbleitern keinesfalls so.

Mir selber ist letztes Jahr ein frisch restaurierter Grundig SV140 bei der Leistungsmessung um die Ohren geflogen. Als ich dann nach der Ursache geforscht habe, bin ich im Internet auf zahllose Texte gestoßen, die vor gefakten Halbleitern aus China warnten. Selbst seriöse Distributoren gestehen ein, dass sie nicht mehr dafür garantieren können, dass sie keine Plagiate verkaufen.

In meinem Fall funktionierte die Wärmeableitung auf das Gehäuse überhaupt nicht. Klassische 2N3055 werden bei langsamem Hochfahren des Stromes erst kochend heiß, bevor sie sich verabschieden - die Transistoren, die ich neu gekauft hatte ( übrigens mit Aufdruck ON-Semiconductor, also Ex-Motorola ) wurden nicht mal handwarm und verabschiedeten sich bei etwa einem viertel des erlaubten Emitterstroms.

In meinem beruflichen Umfeld habe ich schon öfter mit PC-Netzteilen zu tun gehabt, die in jungem Alter die Grätsche machen, und dabei auch schon mal in Flammen aufgehen. Bei 40 Jahre alten Radioweckern wird im Dampfradioforum diskutiert, ob man so ein Gerät noch dauerhaft und unbeaufsichtigt am Netz hängen lassen darf. Bei Computern und computerähnlichen Geräten wie Digitalreceivern denkt niemand über so was nach, ist ja alles noch neu, und ein GS-Zeichen klebt hinten drauf.

Jeder, der anfängt, Bauteile wild zu tauschen, sollte sich darüber klar sein, dass die Produktion und der Handel mit Bauteilen heute mit einem enormen Kostendruck abläuft, und heute niemand mehr von Elektronik so eine Langlebigkeit erwartet wie vor 40 Jahren. Die meisten Geräte sind nach spätestens fünf Jahren technisch überholt, und wieso sollte man hier noch Bauteile einsetzen, die für 20 Jahre Lebenserwartung konzipiert sind. Billig muss es sein, alles andere ist egal.

Gruß Frank
"Man will halt immer das, was die anderen haben, bis dann alle das haben, was die anderen haben und dann wollen alle wieder das, was dann keiner mehr hat"

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