Hallo Freunde,
wollte nur mal berichten, was aus der "rough condition" Kiste geworden ist:
Etwa 10 Tage nach dem Kauf war das Paket aus Honolulu beim nahe gelegenen Zollamt. Zoll fiel keiner an, nur EinfuhrUst, auch auf den Transport, insgesamt also knapp 18€.
Als er dann auf meinem Tisch stand, dachte ich, mein Gott, was hab ich da wieder gemacht!
Innen waren neben der Elektronik gefühlt mindestens ein dutzend skelettierter kleiner Spinnen sowie anderes totes Insektenzeug.
Ein Biologe hätte dieses Zeug wahrscheinlich behalten und den R4 weggeschmissen
Als dann beim ersten Test bei 120V das Display was lesbares anzeigte und der main amp auf beiden Kanälen ging, packte mich der Ehrgeiz, wobei ich sagen muss, dass ich reiner Autodidakt, Hobbybastler bin und daher alles ein bisserl länger dauert...
Als ich pre und main amp brückte, hörte ich auf beiden Kanälen ein lautes "plopp plopp plopp" im Sekundentakt. Dieses Signal lag auch beim Tunerausgang an, also dachte ich, muss was mit der Spannung sein.
Zunächst hab ich ihn dann auf 240V umgelötet, den Netzstecker habe ich natürlich nicht abgezwickt, sondern einen US/EU Adapter dran gesteckt; nur die Anschlussleisten hinten habe ich abgeklemmt, weil da ja jetzt bei den "Ami-buchsen" statt der 120V die 240V anliegen.
Anschliessend habe ich einige 7er C's getauscht, Übeltäter des "Plopp" war der D706, der zwar die 15V+ lieferte, die Dioden für 14V- hatten aber Schluss. Kausal dadurch wurde der R711 hochohmig. Da ich keinen R mit 1 Ohm zur Hand hatte, nahm ich vorab eine Feinsicherung.
Und... nun lief er!
, zwar mit schlechtem Gedächtnis und knartzen auf einem Kanal, aber nach dem Tausch der LS Relais und des Gold Caps waren diese Fehler auch weg. Ich justierte dann noch die Frequenzanzeige, sie zeigte bei Mitte um 30 kHz zuviel an. Dank Uli's Beitrag war dies eine Sache von Sekunden, allein wär ich wohl nie drauf gekommen, wo man da drehen muss.
Nun ging alles, IR, MEMOK, etc.!!!
Just in time nach diesen Arbeiten kam aus Kanada auch die a/d/s/ Frontblende in NOS, vielen Dank an Wilhelm!!!
Die Halterung der Toblerone war rechts gebrochen. Die neue Tastenblende hatte leider die Metallhalterungen nicht, ich habe daher die alten aus der alten Blende herausgebrochen, mit dem Lötkolben heiss gemacht und mit dem Lötkolben in die Aufnahmen der neuen gedrückt, ging gut und hält bombenfest. Es fehlte noch die rechte Achse für die Lagerung (3x10mm). Der Mittelstift eines Cinch Steckers passte exakt, wie dafür gemacht!
Dann noch der überarbeitete Deckel drauf, vier neue Deckelschrauben und fertig!!!
Ja, und so wurde aus der "rough condition" Kiste aus Honolulu zusammen mit einer NOS Blende aus Kanada und sonst ein paar Teilen, zusammen gebastelt im bayerischen Wald, wieder fast eine "Südseeschönheit", Glück gehabt,
beste Grüsse
Sigi
edit paparierer: Wegen dieser schönen Happy End-Story und der erfolgreichen(, wenn auch nicht so umfangreichen) Restauration einschließlich der Lösung für das Problem mit der Toblerone-Achse habe ich den Beitrag mal hierher verfrachtet und um Sigis Bilder ergänzt. (In der Rubrik "Kuriose Auktionen" wäre er nach 90 Tagen verschwunden...) Gruß, Gereon